Immer wieder wurde an der Oberhaider Kirche, der heutigen "Alten Kirche" repariert und gebaut. Dabei wurde die Kirche zur Wallfahrtskirche erhoben. Der Grund hierfür ist am Marienaltar zu sehen, wo sich ein Gnadenbild befindet. Es ist ein Kupferstich nach dem berühmten Maria-Hilf-Bild aus der Wallfahrtskirche auf dem Marienberg in Passau.
Ein frommes Ehepaar hat diesen Kupferstich 1770 auf dem Markt in Bamberg erstanden und an einen Birnbaum im Oberhaider Klingental befestigt. Das Ehepaar wollte damit die Vorbeigehenden zum Innehalten und Gebet einladen. Nachdem Wunderheilungen bekannt wurden, die auch von bischöflicher Seite anerkannt waren, erfreute sich das Maria-Hilf-Bild regen Zulauf. Deshalb wurde dieses Bild im September 1774 in feierlicher Prozession in die Pfarrkirche getragen. Ein Bamberger Künstler fertigte einen Muschelwerkrahmen an. Über dem Gnadenbild wurde ein Baldachin errichtet. Viele Menschen aus Nah und Fern pilgerten in den folgenden Jahren zu diesem Gnadenbild, das aber später, auch aufgrund von Kriegen, etwas an Bedeutung verlor.
Anfang des 20. Jh. lebte die Wallfahrt jedoch wieder auf: Am ersten Sonntag im September kommen alljährlich Wallfahrer aus Bamberg nach Oberhaid und beten am Gnadenbild Maria Hilf.
Der Bamberger Mundartdichter Hans Morper hat daraus eine wunderbare und heitere Wallfahrtsgeschichte über die „Oberhaider Wallfahrt“ geschrieben, ein Lehrer hat sie vertont.
Herbert Ramer, zertifizierter Kirchenführer